Treffen mit La Ravoire in Fribourg in der Schweiz



Am 30. April war es wieder so weit: Um 7.00 Uhr früh fuhren 22 Mitglieder und Freunde des Vereins von Teningen in Richtung Schweiz. Aus unserer Partnergemeinde La Ravoire waren 18 Teilnehmer angereist, die uns gegen 11.00 Uhr in Murten (französisch Morat) erwarteten. Die Begrüßung war wie immer herzlich auf französische Art, die auch die deutschen Teilnehmer mittlerweile beherrschen.

Ein Spaziergang führte zunächst zum Ufer des Murtensees, wo bei noch trockener Witterung ein Picknick eingenommen wurde. Beim geführten Rundgang am Nachmittag durch die Stadt und über die Stadtmauer wurde Vieles über die Stadt und ihre Geschichte vermittelt. Sie liegt im Herzen des Drei-Seen-Landes zwischen Bern und Lausanne und ist der Hauptort des freiburgischen Seebezirks. Murten wird erstmals 515 erwähnt. 1159-1179 erfolgte die Stadtgründung unter dem Zähringer Herzog Berchtold IV als Bollwerk gegen Westen. Nach Aussterben der Zähringer 1218 wird Murten freie Reichsstadt unter dem deutschen Kaiser Friedrich II. 1255 schließt Murten mit Graf Peter von Savoyen einen Schutzvertrag ab. 1377 erteilt Graf Amadeus von Savoyen das Stadtrecht. Es wird vorstehend bewusst so detailliert auf die Geschichte dieser Stadt eingegangen, um auf die Beziehungen der Stadt mit den Zähringern und den Savoyern (La Ravoire liegt in Savoyen) hinzuweisen.

In der Stadt sind besonders das Berntor (erstmals 1239 erwähnt und 1778 neu erstellt), die Ringmauer mit den Türmen, das Schloss Murten und die Hauptgasse (frühere Reichsgasse) mit den vielen schönen Bürgerhäusern aus der Barockzeit und den Laubenbogen aus dem 17./18. JH hervorzuheben. Die Weiterfahrt führte nach Avenches, eine Gründung aus der Römerzeit, im 1. bis 5. JH n. Chr. Mit zu dieser Zeit rund 20.000 Einwohnern. Aus den vielen aus dieser Epoche stammenden Überresten ist besonders das Amphitheater hervorzuheben, das wieder zu neuem Leben erweckt wurde. Opernfestivals, Rock, Pop und Blues ziehen viele Besucher in jedem Sommer von Nah und Fern an. Ein internationales Militärfestival bildet immer den Abschluss der Saison.

Im Hotel in Fribourg wurden die Zimmer bezogen und sich am Abend bei u. a. einem chinesischen Fondue gestärkt. Am folgenden Tag, es war der 1. Mai, der in der Schweiz kein Feiertag ist, wurde nach einem Rundgang durch die Altstadt von Fribourg das in gotischen Stil von 1283 bis 1490 erbaute Münster Sankt-Nikolaus besucht. Über 368 Stufen gelangt man zur Spitze des 74 m hohen Turms. Diese Möglichkeit wurde von keinem der Teilnehmer wahr genommen.

Die vom polnischen Maler Jozef Mehoffer von 1896 bis 1936 geschaffenen Kirchenfenster bilden eines der bedeutendsten Gesamtwerke Europas auf dem Gebiet der Jugendstil-Kirchenfenster. Der französische Maler Alfred Manessier hat 1970 das Gesamtwerk ergänzt. Am Nachmittag erfolgte eine einstündige Rundfahrt durch die Stadt mit einem Minizug. Die Erklärungen in deutscher und französischer Sprache vermittelten einen Eindruck von dieser ebenfalls bereits in 1157 von Berthold von Zähringen gegründeten Stadt, die als eines der schönsten mittelalterlichen Architekturbeispiele Europas angesehen wird.

Am letzten Tag ging die Fahrt an den Neuenburger See (Lac de Neuchâtel). Nach einer einstündigen Bootsfahrt gelangten wir von Portalban nach Neuenburg. Auch hier war, wie bei vielen Gelegenheit bevor, der Regen unser ständiger Begleiter, der die Stimmung aller Teilnehmer in keiner Weise trüben konnte. Nach einem Spaziergang durch die Altstadt von Neuenburg setzte man sich ein letzten Mal zusammen und genoss ein köstliches Menu im Hotel Alpes et Lac. Zum Schluss dankte die Leiterin der französischen Gruppe, Liliane Violette, Colette Born für die hervorragende Planung und Organisation dieses Treffens

Danach hieß es Abschied nehmen mit „grosses bises et au revoir“ bis zum nächsten Treffen voraussichtlich in La Ravoire. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es immer eine Freude ist, mit den Freunden unserer französischen Partnergemeinde zusammen zu treffen. Wenn wir uns zu Beginn der ersten Treffen noch als Fremde begegnet sind, so sind daraus schon seit Langem enge Freundschaften entstanden.